Unverdient, aber wichtig …

Heute war eigentlich ein schöner Tag, bis ich in der Straßenbahn kurz vor dem Aussteigen stand. Ich wollte nach dem Praktikum nach Hause, bin also zum Bahnhof gefahren. Als die Haltestelle durchgesagt wurde, sah ich von Weitem noch, wie Kontrolleure die Fahrgäste um ihre Ausweise baten. Schön und gut, ich habe eine Monatskarte. Ich dachte aber, ?nee, den holst du jetzt nicht extra raus, bist wahrscheinlich eh gleich draußen?. So war dem dann aber nicht, da eine Person mich doch noch ansprach. Also hab ich die Karte rausgesucht ? und – sie war nicht ausreichend. Ich wurde schon leicht ungehalten, als die Frau meinte, ich bräuchte eine extra Kundenkarte und solle doch bitte mit zu ihrem Kollegen folgen. 

Kontrolle

Als würde ich abgeführt werden. Die Leute drumherum haben schon gefragt, ob „wieder jemand erwischt wurde“. Na super. Hatte ich meine knapp 40 Euro für insgesamt vielleicht 35 Fahrten doch schon bezahlt und wartete nun wie auf Kohlen, dass die Kontrolleurin meinen Perso begutachtete, alle Informationen in ihr Gerät tippte und mir schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit einen Zettel gab. Ich war sowieso schon innerlich ziemlich sauer, weil mein Zug in dem Moment abgefahren war, aber später merkte ich auch noch, dass ich einen Strafbetrag zahlen muss und mir bei einer Stelle einen Stempel holen soll, von deren Standort ich keinen Schimmer habe. 

Aber das eigentlich Blöde war, ich hab mich schlicht und einfach ungerecht behandelt gefühlt. So, wie viele Menschen es tun, ob sie bestohlen werden, ob ihnen ein Geld gekürzt wird, jemand Liebes stirbt etc. – nur in Kleinformat. Ich hatte nirgendwo gesehen, dass ich einen Extra-Ausweis brauche und hatte das somit nicht absichtlich falsch gemacht. Aber die Konsequenzen darf ich trotzdem tragen. 

Stolz

Als ich im Zug später drüber nachgedacht habe, wurde mir irgendwie klar, dass dieses innerliche Gemeckere doch etwas übertrieben war. Könnte es nicht sein, dass Gott mir hier einen kleinen Denkzettel für meinen Stolz geben wollte? Wie schon angedeutet – Ungerechtigkeit im Kleinen. Den Umgang damit zu lernen ist total wichtig, besonders wenn ich an die Logik Gottes denke. Als Jesus auf der Welt unterwegs war, hat er nach dem Schlag die andere Wange hingehalten. Und wie sollen wir das lernen, wenn nicht durch Learning by Doing?! Viel Geduld beim Üben!

Beitrag erstellt 103

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Verwandte Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben