Klamotten für die Sorgenkinder

Ich war diese Woche Klamotten shoppen. Ich steh dem grundsätzlich etwas kritisch gegenüber, weil ich weiß, dass mir manches nicht gefällt und nicht alles passt und steht. Daher war ich jetzt überrascht, dass ich nach nicht zu langer Zeit zwei Hosen gefunden hatte, die mir im Gegensatz zu den restlichen gefallen haben – und gleichzeitig auch noch verbilligt waren. Ich hätte mich auch damit abgefunden, etwas Teureres zu kaufen, aber natürlich war ich umso zufriedener mit dieser Lösung. Statt noch länger mit sinkender Laune durch die Geschäfte zu rasen, konnten mein Freund und ich uns stattdessen noch eine Weile in ein Eiscafé setzen – viel bessere Gesellschaft als mit Hosen und T-Shirts!

Zum Leben braucht der Mensch einiges. Essen, Kleidung, möglichst ein Dach über dem Kopf. Dass wir uns auch darum kümmern müssen, wusste auch Jesus, als er auf der Erde war. Er hat sich mit Leuten zum Essen getroffen, welches zubereitet werden musste. Die Füße wurden gewaschen, nachdem sie den Tag auf den staubigen Straßen verbracht hatten. Zwischen all der Geschäftigkeit der alltäglichen Bedürfnisse machte Gottes Sohn dennoch einen feinen Unterschied: er vermehrte Brot und Fische, er nahm sich selbst ausgiebig Zeit, um seinen Jüngern die Füße zu waschen, er macht aus Wasser Wein und er ließ sich von einer Heidin zu trinken geben.

Es scheint erst einmal so, als würde er ebenso wie wir konsumieren und Alltägliches leben. Doch bei einem genaueren Blick sehen wir, dass er die selbstverständlichen Dinge nutzt, um Gespräche zu beginnen, um Sorgen zu vertreiben, um Prioritäten zu setzen, um zu dienen. Er nimmt sich Zeit für das Wichtige und er beschleunigt die Dinge, die seinen Nachfolgern und den Menschen, denen er begegnet, die Zeit und den Blick für das Wesentliche stehlen.

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, waren seine Worte. Und: „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? oder: Was werden wir trinken? oder: Womit werden wir uns kleiden?“ Gott weiß, dass wir Menschen das alles brauchen, er hat uns so geschaffen. Jesus sagt: „Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt.“ (Matthäus 6,32)

Ich glaube, dass Gott uns ganz praktisch helfen möchte, die alltäglichen Dinge zu nutzen, die uns zu guten Begegnungen führen können und die, die wir überbewerten, unbesorgt an ihren Platz zu stellen. Was bringt ein perfektes Essen, wenn die Leute sich nichts zu sagen haben? Was bringt ein perfektes Outfit, wenn die Person sich mehr darauf konzentriert als auf den Umgang mit ihren Mitmenschen? Manchmal ist es dran, wie Maria zuzuhören anstatt in der Küche herum zu wuseln oder zu feiern, anstatt sich Sorgen um den ausgehenden Wein zu machen. Es gibt in der Bibel zahlreiche solche Geschichten zu entdecken – welche gibt es in deinem eigenen Leben?

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