Mit Jubel in die Hölle

Was war vor 100 Jahren? Wir alle waren nicht dabei und doch haben die Veränderungen die in diesem Jahr begannen unsere Gesellschaft bis heute verändert. 

Eine Dokumentation des ZDF erinnerte mich an meinen Schulunterricht. Im Unterricht waren es nur Zahlen, Daten und Fakten die zu lernen waren. In „Mit Jubel in die Hölle“ wurde aus dem Geschichtswissen leben. 

In einer Dokumentation zum Beginn des 1. Weltkrieges wurde nicht das große Panorama dargestellt. Drei junge Männer im Krieg, in Tagebüchern festgehalten bilden die Basis. 

Viele begrüßten 1914 den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Kaum einer ahnte, wie mörderisch er wirklich werden würde und dass er das Ende des alten Europa bedeutete. 

Neben Spielfilmsequenzen sind es kolorierte historische Aufnahmen die die Dokumentation lebendig machen.

Ich denke an den Jubel mit denen viele Mensche heute noch bereit sind für die Sache anderer zu sterben. Was würde passieren, wenn die vielen digitalen Kriegsspiele real verletzen und töten würden?

Der Film „Mit Jubel in die Hölle“ befindet in der Mediathek vom ZDF. Im Presseportal des ZDF ist noch mehr zum Film und den Hintergründen zu finden. Dort habe ich auch folgende Auszüge aus Briefen und Tagebüchern gefunden:

Aus Briefen und Tagebuch von Kurt Hopffer, Offizier (2. Februar 1892, Bamberg – 2. Juni 1916, vor Verdun):

Brief von der Somme an die Eltern, 2. Oktober 1914: 
„Meine Rekruten, meine Aspiranten riefen mir unter Handwinken begeistert ‚Hurra‘ zu, als wir durch den Wald in die Höhe hinaufstürmten. Meine Leute, die ich erzogen habe, die ich zu Soldaten gemacht habe, durfte ich mit gezogenem Säbel, der das Wappen der Hopffer trägt, mit dem Eisernen Kreuz auf der Brust unter Hurra in die feindliche Stellung führen, als ich die Hände zum Vaterunser faltete. Ich schreibe das nicht um mich zu brüsten – nein bei weitem nicht – aber euch sage ich es, weil es der schönste Moment meines Lebens war, weil ich mich in diesem Moment selbst bezwang, für Deutschlands Ruhm und Größe.“ 


Aus dem Tagebuch von Karl Rosner, Jurist (18. Februar 1885, Neustadt an der Waldnaab/Oberpfalz – 21. Februar 1985, München)

9. Juni 1916, vor Verdun:
„Die Leute, die gefallen sind, waren liebe Freunde. Man hat in fremden Landen Leid und Freut mit ihnen geteilt und man empfindet ihren Tod fast wie das Ableben naher Verwandter. 
Wen mag dereinst die richtende Geschichte für das nutzlose Blutbad von Verdun verantwortlich machen? „

Aus dem Tagebuch von Käthe Kollwitz*, Künstlerin (1867 Königsberg – 1945 Moritzburg)

Berlin, 11. Oktober 1916:
Nie wird mir das alles klar werden. Wahr ist nur, dass die Jungen, unser Peter, vor zwei Jahren mit Frömmigkeit in den Krieg gingen. Und dass sie es wahrmachten, für Deutschland sterben zu wollen. Sie starben – fast alle. Starben für Deutschland und bei Deutschlands Feinden, Millionen. 
Ist es treulos gegen Dich – Peter – dass ich nur noch den Wahnsinn sehen kann im Kriege?

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