Der Blick in den Mikrokosmos

Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, kann der Blick viele faszinierende Dinge entdecken. Bis in den Mikrokosmos hinein steckt unsere Welt voller Detailreichtum.

Gestern lag ich bei schönstem Sonnenschein daheim im Gras und lies mir die Sonne auf den Pelz brennen. Gegen Abend erst, versteht sich, ich will ja keinen Sonnenbrand bekommen. Auf meiner Decke liegend wanderte mein Blick über das Gras hinweg und folgte meinen Gedanken auf eine kleine Reise durch den Mikrokosmos.

Froschperspektive
Froschperspektive

Mikrokosmos: eine Welt in der Welt

In der Froschperspektive sieht ein ganz normaler Garten aus wie ein Meer voller andersartiger Bäume und Sträucher. Endlose Weiten an Grasdschungel erstreckten sich gefühlt fast bis zum Horizont und haben mich neugierig gemacht. Den Blick auf die Grashalme und Kleeblüten direkt vor mir gerichtet, spielte sich vor meinen Augen das blühende Leben ab. Erst fielen mir nur die etwas größeren Käfer auf, die auf den riesigen Halmen auf- und abkletterten, ohne dabei großartig Pausen einzulegen. Je länger ich die filigranen Blüten angeschaut habe, desto mehr sind mir immer winzigere Lebewesen aufgefallen, mit dem bloßen Auge kaum mehr zu erkennen. Perfekte, mikroskopisch kleine Fliegen mit noch kleineren Flügeln bewegten sich zwischen den Haaren der Blütenstengel. Egal wie klein ein Wesen ist, es gibt wohl immer noch eines das eine noch geringere Größe vorzuweisen hat.

Der volle Überblick

Als ich so in der Sonne lag und dem quirligen Lebenswandel der Insekten zugeschaut habe, wurde mir bewusst: die kleinen Kerle haben wahrscheinlich überhaupt keine Ahnung, dass sie von mir beobachtet werden. Gerne hätte ich gewusst, was in ihnen so vorgeht, wie ihre „Gedanken“ eigentlich so aussehen oder ob sie überhaupt so etwas wie Gedanken haben. Außerdem wurde ich mir meiner Übermacht bewusst, mit der ich alles Mögliche mit ihnen hätte anstellen können. Eigentlich muss es mit Gott irgendwie ähnlich sein. Er ist so groß, und trotzdem hat er auf unserer kleinen Welt alles im Überblick. Egal wie klein etwas ist, sein Auge sieht es trotzdem. Und im Gegensatz zu mir weiß er genau was in seinen Geschöpfen so los ist. Trotz seiner Macht und Größe würde er diese niemals aus Willkür gegen uns verwenden, denn sein Herz fühlt mit unserem.

Du und Ich zur selben Zeit im Fokus

Eine weitere Sache, die ich mit meinen Insekten nicht hinbekommen habe ist, ihnen allen gleichzeitig zuzusehen. Meine Aufmerksamkeit konnte ich immer nur auf einen gewissen Bereich im Gras vor mir lenken. Gott kennt eine solche Einschränkung nicht. Du und Ich müssen nicht nebeneinander im Gras sitzen, damit er sich gleichzeitig um uns beide kümmern kann. Du musst nicht zu mir in die Nähe von Rosenheim kommen, damit du etwas von seiner Aufmerksamkeit abbekommst. Wo Du auch bist, Gott kann sich um uns beide gleichzeitig kümmern – und noch viele Menschen mehr.

Wenn Du das alles eigentlich total unglaublich findest, dann bist Du hier in bester Gesellschaft. Dennoch ist es wahr, Gott unterliegt nicht den Einschränkungen, die uns als Menschen zu schaffen machen. Und er begibt sich gerne auf unsere Ebene, um uns zu zeigen, dass er uns versteht und zu uns hält. Wie sonst hätte er als Mensch auf dieser Welt vor mehr als zweitausend Jahren so viel Gutes tun können. Wenn Du also das nächste mal die Welt um dich herum genauer inspizierst, dann denk daran: Gott ist Dir auch ganz nah und kümmert sich um Dich, auch wenn Du das vielleicht nicht immer merkst.

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