Ohr ab – arm dran?

Am Sonntag ging es im Gottesdienst um das Thema Vergebung. Es wurde nicht nur an der Oberfläche geschabt, sondern die Notwendigkeit des Vergebens und Loslassens ganz klar betont – damit ein Leben in Freiheit möglich ist. Schließlich hat die ganze Gemeinde Gott viele Lebensaspekte gebracht, die Vergebung brauchten.

Vergebung

In den Osterfeiertagen und der Karwoche liegt das Thema Vergebung eigentlich ganz nahe. Was Jesus am Kreuz eigentlich getan hat, ist viel mehr als die Hingabe in den Tod. Er hat uns vergeben. Er hat unsere Berge von Schuld vergeben.

Mir ist klar geworden, dass Jesus seinen Kindern nicht nur die Schuld vergibt, die irgendwie gerechtfertigt ist. Wenn mir jemand etwas getan hat, dann habe ich oft überlegt, ob er denn irgendwie rechtfertigen kann, warum er das so und so gemacht hat. Aber bedingungslose Vergebung, das ist es, was wir Menschen wirklich nötig haben. Weil wir so oft ohne legitime Rechtfertigung Dinge tun, denken, sagen, die andere verletzen. Handlungen, die unverantwortlich mit Zeit und anderen wertvollen Gütern umgehen. Es ist nicht immer nachvollziehbar, entschuldbar, was wir tun. 

Ein Ohr für Vergebung

Schwert
Petrus schlug das Ohr mit dem Schwert ab.

Als Jesus im Garten Gethsemane von den Soldaten gefunden und von Judas verraten wurde, schlug Petrus, ein enger Freund von Jesus, einem der Soldaten das Ohr ab. Jetzt könnte man meinen, Jesus hätte das, gerade unter diesen Umständen, als berechtigt abtun können. Aber nein, so ist er nicht – entgegen jeder Erwartung und so tief verankert in seinem liebevollen Wesen vergibt er – beiden. Und nicht nur das. Er legt auch noch seine Hand auf die Verletzung und heilt das Ohr! Ist das nicht Wahnsinn? Er nähert sich seinem Feind nicht mit einer drohenden oder abwehrenden Geste, sondern mit einer liebevollen, heilenden. Wer muss da perplexer gewesen sein – Petrus oder der Soldat?

Ich wünsche dir, dass du an diesem Osterfest neu erfährst, was für ein großes Geschenk Jesus uns mit seinem Tod und seiner Auferstehung gemacht hat. Dass die Vergebung, die er uns erkauft hat, unendlich viel wert ist und dass wir sie so bitter nötig haben, um selbst ein Leben leben zu können, das anderen nicht mühselig die Schuld hinterher trägt.

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