Ich muss Ende Mai meine letzte Hausarbeit abgeben und dafür brauche ich unbedingt etwas Motivation, damit ich auch noch meine Bachelorarbeit im vorgesehenen Zeitraum gut über die Runden bringe. Mit meinem Freund habe ich abgemacht, dass ich bis in einer Woche fertig sein muss, sonst passiert das eine oder das andere bleibt aus.
Ein Plan und Zahnschmerzen
Nach unserer Abmachung habe ich mich gleich an die ersten Seiten gesetzt. Das grobe Gerüst und die Überschriften standen, das provisorische Inhaltsverzeichnis, die Seitenzahlen. Am nächsten Tag ging es weiter, es kamen etwa fünfzehn Seiten dazu plus einige noch unausgefüllte Tabellen und Leerseiten. Das Literaturverzeichnis hat sich gefüllt. Der Samstag sah für mich nicht mal sehr stressig aus, ich hab gelesen, geschrieben trotz Zahnschmerzen, war mit einem Kumpel unterwegs und hatte zwischendurch richtig Zeit. Nun war ich so im Schreibfieber, dass ich am liebsten den Sonntag auch noch dazu genutzt hätte. Aber nein, mir wurde klar, dass Gott den Ruhetag für mich und für ihn und uns beide reserviert hatte. Also musste ich mich zusammenreißen und die Hausarbeit weitgehend von mir wegschieben. Der Tag war im Endeffekt auch echt schön, zumal meine Zahnschmerzen einfach verschwunden waren.
Schreiben, schreiben, schreiben
Am Montag konnte ich dann wieder weiterschreiben und abends meinem Freund das Zwischenergebnis zeigen. Als er sah, dass die Arbeit schon über 20 Seiten hatte, hat er erst mal gefragt, ob ich vielleicht so ein Zeitwunder gehabt hätte, wie bei Jesus und der Vermehrung von Brot und Fischen. Im Nachhinein glaube ich, dass er gar nicht so Unrecht hatte.
Ich glaube, Gott gibt uns manchmal einen ganz persönlichen Motor, um Aufgaben, die uns zwar wichtig scheinen, aber für ihn nur zweitrangig sind, gut und schnell über die Bühne zu bringen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, denn hätte ich nicht diese Motivation und den Einfall mit dem Zeitplan gehabt, würde ich wahrscheinlich noch unnötige Zeit vor den leeren Seiten sitzen. Stattdessen habe ich jetzt genug Zeit, die Feinarbeit zu machen und bin gleichzeitig offen für das, was Gott für die nächste Zeit womöglich als wichtiger ansieht. Zum Beispiel die Zeit mit ihm. Und wofür noch, da lasse ich mich überraschen.
Gott hat für uns alle seinen „wunder“-baren Zeitplan und ich wünsche dir, dass du ihn erlebst.