Das scharfe Capsaicin im Chili

Scharf mag nicht jedermann, viele haben Respekt vor der Chili. Der Stoff, der Schuld am Brennen ist heißt Capsaicin.

Wenn es vor Schärfe brennt

Wer schonmal beim Inder war oder aus Versehen beim Dönerstand etwas zuviel Schärfe verlangt hat, weiß, wie es sich anfühlt, wenn der Mund brennt. Allerdings hat sich der Inder in Deutschland ohnehin dem hiesigen Gaumen angepasst und der Türke wahrscheinlich auch. Selbst im Supermarkt findet man viele Produkte, die mit der Bezeichnung „scharf“ gekennzeichnet sind, allerdings eher in die Kategorie „etwas würzig“ fallen. Will man es tatsächlich richtig scharf haben, muss man entweder zu ausgefalleneren Produkten greifen oder gleich zum Original gehen.

Scharf: Capsaicin im Chili
Scharf: Capsaicin im Chili

Wie wirken Chilis?

Chilis gibt es in vielen verschiedenen Sorten, die alle verschiedene Schärfegrade aufweisen und auch unterschiedlich schmecken. Schuld für die Schärfe ist ein Stoff namens „Capsaicin“, eine ölige, durchsichtige geruchs- und geschmacklose Flüssigkeit. Wer denkt, dass Chili brennt, weil er „ätzend“ ist, hat weit gefehlt. Das Capsaicin dockt lediglich an Nervenenden an, die für die Empfindung „chemisch reizend“ und „heiß“ zuständig sind. Der Körper reagiert darauf mit Wärme und Brennen, was wir als scharf wahrnehmen.

Vögel z.B. empfinden Chili nicht als scharf, da ihnen die entsprechenden Nervenzellen fehlen, sie fressen die Pflanzen und verteilen somit die Samen. Gegenteilig zur landläufigen Meinung greift Chili die Magenschleimhaut nicht an, sondern sorgt sogar dafür, dass sie besser geschützt ist. Das Capsaicin wirkt antibakteriell und tötet Keime ab, was sich bei Durchfallerkrankungen positiv bemerkbar macht. Wurde früher geraten bei Magenverstimmung nur Brei zu essen, empfiehlt man heute tatsächlich Chili. Ganz nebenbei senkt Chili den Blutdruck und fördert die Durchblutung.

Es gibt verschiedene Sorten

Ich finde es erstaunlich, dass man ordentlich was aushalten muss, um in den Genuss der Vorzüge dieser gesunden Pflanze zu kommen. Allerdings musst du jetzt nicht verzweifeln, wenn du es nicht ganz so scharf aushältst: Neben den extremen Sorten gibt es auch jede Menge abgemilderte Formen. Da ist für jeden was dabei. Im Leben ist es doch oft ähnlich, die schönsten Momente erlebt man, wenn man dafür gekämpft hat, auch wenn es nur ein kleiner Sieg war.

Egal mit was du in deinem Leben gerade kämpfst, ob es dein Gewicht, der Halbmarathon oder dein Zeitmanagement ist: Ich wünsche dir viel Kraft und vor allem den Sieg. Keine Sorge, der Gott, der die Chilis in unterschiedlichen Schärfen gemacht hat, steht dir auch in weitaus schwierigeren Kämpfen bei.

Chili selbst anbauen

Übrigens: Seit diesem Frühjahr bin ich selbst stolzer Besitzer zweier Chilisorten, eine davon gelbe Habanero, im Garten und freue mich täglich am leckeren Geschmack und der wohltuenden Wirkung. Leider habe ich nur zwei Pflänzchen stehen. Hätte ich gewusst, wie lecker die frischen Dinger sind, hätte ich mehr gepflanzt. Nächstes Jahr werde ich zum Chiligärtner. 

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