Im modobook von Modobonum ist eine Lebensgeschichte abgebildet, wie sie verlaufen kann. Die eine Seite zeigt ein Leben, das von guten Entscheidungen und echter Gemeinschaft geprägt ist. Die andere zeigt den Weg in den Tod, eine verzweifelte Suche nach unechter Erfüllung, die von Gefühlen bestimmt wird, die statt aufzubauen, Lasten aufstapeln.
Ich habe mir das Heft noch mal angeschaut und mir überlegt, welcher Aspekt für mich momentan besonders entscheidend ist, damit sich ein Leben in eine gesunde Richtung entwickelt. Bei der Gegenüberstellung von Gleichgültigkeit und Liebe bin ich hängen geblieben. Damit hängt auch das Paar Wahrheit und Lüge zusammen.
Was ist Gemeinschaft?
Ich habe mich in letzter Zeit damit beschäftigt, was wirkliche Gemeinschaft ausmacht. Gemeinschaft ist heute irgendwie ein Wort, das man selten benutzt. Im Internet spricht man von Community, Tisch- und Dorfgemeinschaft ist wahrscheinlich auch nicht täglich im Sprachgebrauch zu finden. Und auch nicht in der Realität. Jedenfalls weiß ich, dass viele Leute in der Stadt allein wohnen, ihr Essen vielleicht vor dem PC oder Fernseher essen oder dass in der Familie, in der auf das gemeinsame Essen geachtet wird, trotzdem hier und da ein Blick auf dem Smartphone landet.
Gemeinschaft ist für mich eine Einheit von Menschen, die sich in vielen Aspekten unterscheiden, aber ein gemeinsames Ziel verfolgen. Ihre Essenz ist Liebe statt Gleichgültigkeit: sie nehmen die anderen wichtiger als sich selbst, so wird an jeden gedacht. Es wird geteilt, was man hat, um der Gemeinschaft zu dienen. Das ist wahrscheinlich ein Idealbild, nach dem sich bestimmt auch einige Menschen sehnen. Oder nicht?
Was macht eine Gemeinschaft aus?
Ich merke, dass man sich auch bewusst davon distanzieren kann. Gleichgültig zu werden wird irgendwann zum gleichgültig bleiben. Es macht irgendwann Mühe, Zeit, Liebe, Geduld und Aufmerksamkeit für andere von seinen eigenen Ressourcen abzuzwacken. Ich kann es mir in meiner eigenen Welt, meinen eigenen Plänen, meiner Karriere, meiner Beziehung etc. richtig gemütlich machen. Aber wirkliche Gemeinschaft werde ich verpassen. Ich werde auch nicht nur mit den schönen Dingen allein sein, sondern auch mit meinen Gedanken, Sorgen, Sinnfragen und Unsicherheiten.
Echte Gemeinschaft braucht Transparenz. Nicht unfreiwillig, sondern eine Offenheit, die sich langsam von selbst ergibt. Ich möchte das mit einem Raum vergleichen, in dem ein strahlendes Licht steht. Wenn ich mich zu dem Licht stelle, werde ich nicht umhinkommen, dass es mich wärmt ,dass ich selbst erhellt werde und meine Umgebung deutlicher wahrnehme. Mir fallen vielleicht die Fehler der anderen deutlicher auf, aber auch meine Fehler werden deutlich sichtbar. In dieser Atmosphäre der Ehrlichkeit können wir wirkliche Annahme und Vergebung lernen. Nicht nur mit den eigenen Masken leben zu können, den anderen nicht nur von seiner besten Seite anzunehmen und als Freund zu sehen.
Ich glaube, Gott ist so ein Licht, um das sich Menschen versammeln können. Es lässt uns nicht unverändert, wenn wir uns in seiner Gegenwart öffnen. Ich wünsche uns, immer mehr zu erleben, wie das Vertrauen in ihn die Chance gibt, dass die dunklen, traurigen und perspektivlosen Stellen in jedem einzelnen Leben ans Licht kommen, um einer bedingungslosen Liebe und Hoffnung zu weichen. Die Entscheidung liegt bei dir selbst.