Schweigen – aus Trauer? – oder bedeutet es wegschauen?

Heute Mittag erreichte mich die Meldung von dem Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo in Paris. Nach meinem Wissenstand starben bei dem Anschlag 12 Menschen. Sie verloren ihr Leben, weil sie nicht wegschauen wollten, sondern Satire als ein Mittel der Kommunikation und des Dialoges verwendeten.

Anschlag auf Charlie Hebdo
Anschlag auf Charlie Hebdo

Szenenwechsel – wegschauen?

Als wir mit dem Manna Blog 2011 starteten, trafen wir eine Entscheidung einstimmig. Wir wollten keine kritischen Themen in die Hand nehmen. Im Laufe der Zeit ist die Liste der Themen die in der Öffentlichkeit kritisch betrachtet werden immer länger geworden. Gefühlt gibt es immer jemanden der sich auf den Schlips getreten fühlt, sogar wenn es um die Liebe geht. Die Kritik und der Umgang sind lieblos, keiner möchte freiwillig zum Freiwild erklärt werden.

Wenn ich so nachdenke, dann könnte ein Schweigen auch als wegschauen verstanden werden. Wegschauen, das ist ein Wort was mich an die Geschichte des 20. Jahrhunderts erinnert. In vielen Jahrzehnten war wegschauen die kollektive Haltung vielen Menschen.

Nachdenken

Seit einigen Wochen beschäftigt mich die Frage, ob die Entscheidung von damals nicht überdacht werden sollte. Da gibt es Pegida, die Wirtschaftspolitik, die Kindererziehung und und und … 

Dabei bin ich der Überzeugung, dass das Leben nicht schwarz – weiß ist. Nicht auf dieser Erde und nicht in unseren Zeiten. Als Autor möchte man im Blog zu einem Punkt kommen und das bei ca. 400 Worten. Wer schreibt, weiß um diese Herausforderung. Werden kontroverse Themen angefasst, ist persönliche Vorarbeit nötig und vor allem muß die Frage nach der eigenen Position geklärt sein. Und dann gibt es auf manche Themen einfach mehr Fragen als Antworten.

Wir sind kein Journalistischer Blog, wir sind überzeugte Nachfolger Jesu, was bedeutet das für den Inhalt?

Zurück zum Thema schweigen

Als ich heute die Nachrichten und einige Twitterbeiträge #CharlieHebdo laß, stellte sich mir die Frage des Preises. Ist das den Preis des eigenen Lebens wert?

Christen sollen sich zum Wohl der Menschen in ihrem Land einsetzen, so erinnere ich mich. Für mich gehört das Mitreden dazu. 

Und doch möchte ich schweigen. Ich möchte schweigen, um den Menschen in Paris dadurch meine Achtung auszudrücken. Ich möchte schweigen um mit ihnen zu trauern und meinen Respekt zum Ausdruck zu bringen.

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