Labertaschen und Workaholics

Vielleicht kennst du das Gefühl – man wiegt sich über einen längeren Zeitraum in einer gewissen Sicherheit, was auch immer betreffend, und dann wird man plötzlich bloß gestellt und merkt, man ist kaum weiter als am Anfang oder liegt einfach völlig falsch. 
Mir ging es neulich so, als ich im Zug saß. Gott hatte in mir das Thema „Passiver geistlicher Stolz“ losgetreten und mir war der Spruch „Denn die Weisheit dieser Welt ist in Gottes Augen Torheit. In der Schrift heißt es: »Gott fängt diejenigen, die sich für weise halten, mit ihrer eigenen Klugheit.« (1. Korinther 3,19) im Kopf herum gegeistert. 

liebe Art

Ich saß also da und spielte auf meinem iPad, als ich die Gespräche der Mitreisenden mitbekam. Das Abteil war ansonsten still, deswegen hab ich mich nicht bemüht weg zu hören. Die Art, wie sich die Mädels unterhalten haben, fand ich im ersten Moment befremdlich. Die Einen haben viel gemeckert, die Andere war meiner Meinung nach so höflich und nett, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass jemand so „gestellt“ redet. Vielmehr kam mir der lasche Umgangston der Anderen als normal vor. Aber als ich mir angehört habe, was sie sagte, wurde ich doch irgendwie eines Besseren belehrt. Mir wurde klar, dass diese Person eine total liebe Art hatte und großzügig und wertschätzend mit Anderen umging. Und gleichzeitig habe ich gemerkt, dass ich selbst schon wieder am Urteilen war. 

Was bleibt übrig?

An der Stelle fing meine Fassade an zu bröckeln – ich habe mich gefragt, was am Ende meines Lebens übrig bleibt, wenn alles gesagt und geschrieben ist und … umgesetzt? In den kommenden Tagen habe ich bewusst versucht, mich nicht in passiven Glaubensbekenntnissen auszuruhen und mich in mein geistlich gemachtes Bett zu kuscheln, sondern aktiv zu tun, wozu Jesus gekommen ist. Es ist doch vorwiegend im Umgang mit unseren Mitmenschen, dass wir üben können, auf den Heiligen Geist zu hören und zu helfen, zu dienen, wo es geht. 
So weit, so gut. Empfehlen kann ich das auf jeden Fall! Aber wir müssen Gott aktiv mit einbeziehen und ihn bitten, uns als seine Werkzeuge zu gebrauchen und uns davor zu schützen, dass wir in blinden Aktivismus verfallen und irgendwann den irren Gedanken verfolgen, dass wir uns durch unsere Selbstgerechtigkeit vor Gott gerecht machen könnten. 
Dazu – bleibe an der Quelle. Wo bist du noch passiv und redest lieber, anstatt zu tun?

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