Stay Home – #stayhome – or not

StayHome
Stay at home

Der SARS-CoV-2 oder umgangssprachlich auch Corona Virus beschäftigt uns momentan natürlich alle sehr. Mir fällt bei all den Diskussion auf, dass es immer zwei Lager gibt, die „Stay Home Leute“ v.s. die „Lass dir nichts vorschreiben“.

Stay Home ist Englisch und bedeutet „bleib zuhause“, seitdem die Regierungen empfehlen oder gar vorschreiben den sozialen Kontakt zu vermeiden, hat sich daraus ein Internationaler Hashtag entwickelt. Wenn jemand einen Beitrag zu dem Thema macht, schreibt er „Stay Home“ unter diesen Beitrag.

Die Regierung: Einschränkung oder Schutz

Inzwischen macht sich in Deutschland der Lagerkoller bemerkbar. Die Stimmung heizt sich auf und es sind immer öfter aggressive Töne zu hören, egal zu welchem „Lager“ man sich selbst zählt.

  • Man darf nicht raus
  • Versammlungen sind verboten
  • Dein Nachbar verpetzt dich bei der Polizei

In immer mehr Diskussionen lese ich, wie die aktuellen Maßnahmen mit den Maßnahmen der DDR verglichen werden. Leute erklären, dass die Regierung dafür sorgt, dass die Bevölkerung sich nicht erheben kann, da die Menschen ja isoliert sind.

Andere behaupten sogar, dass es den Virus bereits lange gibt und die Regierung jetzt erst darauf aufmerksam macht, um ihre Maßnahmen durchzusetzen. Deshalb möchte ich zu dem letzten Punkt einen Link von Mimikama verlinken, bei dem diese Aussage genauer untersucht wird: https://www.mimikama.at/allgemein/coronavirus-der-hinweis-auf-dem-hygienespray/

Mein Erleben als Teamleiter

Mich erinnern diese Diskussionen ein bisschen an meinen Alltag in meiner Kirchen-Gemeinde in der ich als Teamleiter arbeite. Daher kann ich ein bisschen nachvollziehen, was es heißt Verantwortung zu haben. Ich habe gelernt, dass man immer in mindestens zwei Richtungen Verantwortung hat. Nämlich gegenüber seinem „Vorgesetzten“ in meinem Fall die Gemeindeleitung und gegenüber seinen Mitarbeitenden. Manchmal hat man auch noch eine Verantwortung gegenüber den anderen Teamleitern.

Es kommt öfter mal vor, dass ich als Leiter etwas entscheiden muss, was meinen Mitarbeitern überhaupt nicht passt, meistens geht es da um Grauzonen, gegen die ich mich klar positioniere. Warum ist es in so einem Fall wichtig, dass meine Mitarbeiter dann auf mich hören?

Eigentlich ist das doch klar – nicht sie halten den Kopf dafür hin, sondern ich, da ich die Verantwortung habe. Das heißt auch, dass ich für das Handeln meiner Mitarbeiter verantwortlich bin.

Das ist eine Sache, die ich auch als Mitarbeiter lernen musste, wenn der Leiter etwas sagt, dann hat das einen Grund – Punkt. (Was aber auch heißt, dass sich ein Leiter die Vorschläge seiner Mitarbeiter zumindestens anhören sollte.)

Die Regierung als Diener und Leiter zugleich

Jeder Leiter ist meiner Meinung nach auch gleichzeitig ein Diener seiner Mitarbeiter, er setzt sich für sie ein, leitet und unterstützt sie. Auch das musste ich lernen. Als ich noch jünger war wollte ich unbedingt die Leitung unserer Jugendarbeit übernehmen, weil ein Leiter ja eine ehrwürdige Person ist und eine Leiterposition ist mit Ansehen und Macht verbunden. Was soll ich sagen … Gott hat mir damals die Leiterschaft nicht gegeben.

Er hat mich erstmal Demut gelehrt und ich musste erstmal Treu im Kleinen werden. Erst als ich dann angefangen habe zu verstehen, was es bedeutet der Verantwortliche zu sein, hat Gott mich dorthin gesetzt, sodass ich gewissenhaft meinen Dienst machen kann.

In der Haut unserer Regierung möchte ich weder jetzt noch in Zukunft stecken, denn Sie muss einem ganzen Land dienen und immer den besten Weg herausfinden. Eine Aufgabe, die sehr schwierig zu lösen ist, da diejenigen die die Entscheidungen akzeptieren müssen auch gleichzeitig die sind, vor denen die Regierung sich verantworten muss. Dem Volk.

Die Maßnahmen die die Regierung aktuell getroffen hat, sind natürlich hart und passen uns allen überhaupt nicht. Auch ich merke immer mehr Einschränkungen, die mich nerven. Aber auch wenn man deswegen wütend ist, finde ich es doch weit hergeholt der Regierung eine Unterdrückung vorzuwerfen.

Die Regierung lässt sich von Fachleuten beraten die sich in diesem Fall sehr gut auskennen, von daher denke ich, dass man der Regierung vertrauen kann.

Outreach oder Stay Home

Outreach bedeutet „Erreichen“ und beschreibt unter Christen das Verkünden von Gottes Wort in der Öffentlichkeit (z.B. indem man den Leuten von Jesus erzählt, oder Lobpreis macht.)

Von einigen Christen höre ich, dass man sich besonders als Christ nicht von den Maßnahmen einschränken lassen soll. Wir brauchen keine Angst vor dem Virus zu haben und wir sollen uns nicht davon abhalten lassen Gottes Wort zu verbreiten.

An dieser Aussage ist meiner Meinung nach tatsächlich etwas Wahres dran. Wir brauchen keine Angst vor dem Virus haben, weil wir mit Jesus den besten Arzt an unserer Seite haben.

Mund-Nasenschtz
Gesichtsmaske

Aber vor allem als Christen sollen wir ein Zeichen setzen und uns an die Maßnahmen unserer Regierung halten. Für mich ist das auch ein Zeichen von Anerkennung und Respekt.

Viele Menschen denken, dass wir Christen uns für etwas Besseres halten und uns teilweise über Gesetze hinwegsetzen. Wenn wir uns nun über die Maßnahmen hinwegsetzen, weil wir ja Christen sind, zeigen wir den Leuten, dass sie Recht haben. Natürlich sind Christen nicht besser als andere Menschen. Wir haben lediglich die Liebe von Gott erlebt und Gott möchte die gleiche Liebe auch allen anderen Menschen offenbaren. Wir sind dabei alle auf die Hilfe von Jesus angewiesen.

Aber wie erreicht denn nun die Einladung Gottes die Welt?

Derzeit ist persönliche Begegnung nicht möglich, ABER das ist aktuell so und nur eine Phase, die wieder vorbei gehen wird. Wir sollten momentan nicht auf die Defizite schauen, sondern viel mehr auf die Möglichkeiten die wir durch die aktuelle Lage haben. Viele Gemeinden machen nun einen Livestream im Internet, dadurch „kommen“ viel mehr Leute zum Gottesdienst. Es kommen auch Leute, die sonst niemals in eine Gemeinde gehen würden.

In meiner Familie gibt es zum Beispiel einige, die mit dem Glauben recht wenig am Hut haben. Aber sie haben sich den Gottesdienst angeschaut, weil es sie interessiert, was meine Frau und ich so machen.

Ich habe einen Arbeitskollegen, mit dem ich oft über die Beziehung zu Jesus unterhalte, aber er traut sich nicht in den Gottesdienst. Leider ist dieser Kollege genau jetzt krank geworden, ich hoffe, dass er sich den Livestream anschauen kann,

Natürlich haben wir aktuell viel weniger Kontakt mit den Leuten mit denen wir sonst Kontakt haben. Dafür haben wir mit den wenigen verbliebenen einen intensiven Kontakt. Lasst uns diese Zeit als eine Chance nutzen!

#stay home – die Chance nutzen

So komisch das vielleicht klingen mag, aber ich finde diese Zeit auch ein bisschen spannend. Es ist die erste Krise, die ich mitbekomme und sie lässt mich das Leben mit anderen Augen sehen. Vieles beginne ich wieder mehr wertschätzen. Es sind ganz banale Sachen, z.B. wollte ich mir letztens was zum Mittag holen und habe nach 1 ½ Stunden aufgegeben und mir was gekocht. Vor allem aber fange ich an zu verstehen, in was für einem großartigen Land ich leben darf. Mir wird bewusst was es bedeutet, ein gutes Gesundheitssystem zu haben.

Ich frage mich immer wieder wie es meinen Vorfahren gegangen sein muss, als sie im Krieg alles verloren haben, ihr Haus, einige Freunde, Familienangehörige. Auch darf ich Gott sehr dankbar sein, dass ich durch eine Krise gestärkt werde in meiner Beziehung zu ihm. Er nimmt mir meine Sorgen ab, auch wenn – aus meiner Sicht – das Risiko einen Freund oder Jemanden aus der Familie zu verlieren vergleichsweise gering ist. In erster Linie wird mein Alltag und mein Komfort eingeschränkt, wodurch ich viel Dankbarer werde.

Stay home! Ich wünsche dir Erfolge dabei, das Beste aus dieser Situation zu machen! Lass dich nicht von der negativen Stimmung beeinflussen. Vertrau Gott, er ist auch in dieser komplizierten Zeit bei dir!

Gast

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