Jede Stimme zählt bei Audioaufnahmen

Die Musik, die wir heutzutage im Radio hören, ist extrem bearbeitet und es wird auch mit vielen Tricks gearbeitet. Hört man sich die Aufnahme etwas genauer an, dann fällt einem erst auf, wie gearbeitet wird.

Gestern war ein alter Bekannter da, der auch Musik und gerne Aufnahmen macht, also Homerecording. Allerdings ist es bei ihm schon etwas her, er kommt noch aus der Zeit mit analogen Vierspur-Rekordern. Wir haben ein wenig gefachsimpelt und ich habe ihm mein Equipment und ein paar kürzlich aufgenommene Sketche für Songs gezeigt. Dabei bin ich auf ein paar professionell aufgenommene Beispiel-Dateien für meine Aufnahmesoftware gestoßen, die veranschaulichen, wie die Musik dort bearbeitet und gemischt wurde. Das Tolle daran ist, dass man Dinge nicht nur hört, sondern auch „sehen“ kann, wie die einzelnen Instrumente und Stimmen zueinander in Beziehung gesetzt worden sind. Die Gesangsstimme zum Beispiel bestand im Refrain aus sechs einzelnen Spuren, auf denen die Stimme jeweils anders bearbeitet war. Zusammen hörte sich das ganze dann sehr „fett“ an, für sich genommen nicht. Hört man sich das fertige Lied an, fällt einem dieser Trick nicht einmal auf. Unsere Ohren haben sich schon so sehr an die „Trickserei“ gewöhnt, weil die meiste Musik wie selbstverständlich so bearbeitet ist.

Gleichgewicht – Stimme fehlt

Ob jemand dies nun schlimm findet oder nicht, das bleibt jedem selbst überlassen. Im fertigen Produkt fällt einem so etwas, wie gesagt, ja nicht einmal direkt auf. Im Leben ist es ja nicht anders, vieles besteht aus vielen Einzelteilen, die man teilweise nicht einmal wahrnimmt. Ist ein Teil aber nicht mehr da oder funktioniert nicht mehr richtig, merken wir, dass etwas fehlt oder das Gleichgewicht gekippt ist.

Manchmal stirbt ein Mensch, der die Familie zusammengehalten hat. Ist er weg, zerbröselt alles und die Einheit ist weg. Zu Lebzeiten noch war alles wie selbstverständlich, niemand hätte gedacht, dass alles an ihm hing. Auch in der Natur basiert alles auf Zusammenhängen und einem überall vorhandenen Gleichgewicht. Fehlt ein Teil, entsteht Krankheit.

Wir Menschen tun gut daran, mehr auf Kleinigkeiten zu achten, mehr Gefühl für unsere Umwelt und unsere Mitmenschen zu entwickeln. Es ist nicht unmöglich seine Antennen zu schärfen und mehr Signale aufzunehmen. Eventuell merkst du auch schneller, wenn deinen Mitmenschen etwas bewegt und du ihm bei etwas behilflich sein kannst. Vielleicht hörst du das nächste mal, bei deinem Lieblingslied, noch etwas genauer hin, was da alles so im Hintergrund abläuft. 

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